That´s it! Warum der ehemalige Messe-Gigant schließen musste
Experten-Leitfaden • Lesezeit: 3 Min.
Wir haben es, wie viele Messe-Experten, schon geahnt. Doch das Ende kam gefühlt trotzdem sehr plötzlich: Nach 32 Jahren schließt die CEBIT, ehemals größte Computer-Fachmesse der Welt, Ihre Türen. Wie es dazu kam und was die CEBIT von der jungen Konkurrenz hätte lernen können? Das lesen Sie hier.
1. Die CEBIT hatte den Anschluss verloren
Auf der CEBIT sollte sich alles um die neuesten technischen Errungenschaften drehen. Das wollten die Besucher sehen – und vor allem erleben. Denn heutzutage sind die neuesten Gadgets Alltag für die Messebesucher. Auf Messen gehen sie, um unterhalten zu werden. Die neuesten Produkte sehen sie schon vorher online, dafür müssen sie nicht extra zur CEBIT fahren. Auch die Zeiten der steifen, förmlichen Firmen-Events neigt sich dem Ende zu: Messen sollen immer mehr zwei Welten verbinden, die berufliche und die private. Was nicht nur mit Hedonismus zu tun hat – denn die besten und vielversprechendsten Deals werden seit jeher eher über einem gemeinsamen Bier geschlossen als in förmlichen Konferenzräumen.
2. Besser spät als nie? Leider nicht.
Natürlich könnte man jetzt sagen, dass die CEBIT das erkannt hatte und sich in diesem Jahr rundum neu erfunden hatte. Wenn man sich von Riesenrad, Drohnen-Lichtshow und Musik-Acts blenden ließ, stimmte das wohl auch. Alles wirkte modern und wie bei den großen Vorbildern aus Amerika. Doch bei genauem Hinsehen wurde klar: Die Wandlung kam zu spät. Denn solche Veränderungen brauchen Zeit. Nur weil der Messeveranstalter mit der Zeit geht, ziehen die Aussteller noch lange nicht mit. Darum sah es in den Messehallen auch ziemlich genauso aus wie in den Jahren zuvor. Alte Messestände und langweilige Unternehmens-Präsentationen wohin das Auge blickt. Die Einsicht kam also leider zu spät, was sich nun rächt.
3. Die Cebit hat versäumt, echten Mehrwert zu schaffen
Was auch in der neuen Version zu kurz kam: Echter Mehrwert für die Besucher. Produktvorstellungen und plumpe Werbung ist nichts, was Messebesucher heutzutage noch sehen wollen. Sie fordern Input und Denkanstöße von Branchen-Größen. In Workshops und Vorträgen können hochkarätige Speaker ihr Wissen teilen und die Messebesucher daran teilhaben lassen. Denn sie möchten mehr von ihrem Messebesuch mitnehmen als Kugelschreiber, Flyer und Gummibärchen. Bleibt zu hoffen, dass die übrigen großen Messen Deutschlands aus den Fehlern der CEBIT lernen werden. Wir denken da beispielsweise an die IAA... Denn seien wir ehrlich, eine moderne CEBIT wäre sicherlich eine bereichernde Messe gewesen!
Eine ausführliche Analyse der CEBIT im Vergleich zur dmexco und der OMR lesen Sie in unserem aktuellen Whitepaper zur Zukunft der Messen:
Aktuelle Beiträge und Insider-Berichte aus der Welt der Messen finden Sie übrigens auf unserem Experten-Blog. Schauen Sie doch mal rein!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen,
Ihre Messe-Experten von LA CONCEPT