CES 2020: Darum läuft Sie IAA & Co den Rang ab

Bianca Schillinger
Von Bianca Schillinger am 23.01.2020 10:31:23
CES 2020: Darum läuft Sie IAA & Co den Rang ab

Wie die Technik-Messe in Texas die Messelandschaft verändert

Vor Ort • Lesezeit: 3 Min.

175.000 Besucher, über 4.400 Aussteller und jede Menge Tech-Neuheiten: Die CES ("Consumer Electronics Show") war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Und das, obwohl Messen weltweit mit schwindenden Besucherzahlen zu kämpfen haben. Was macht den Erfolg der Tech-Messe aus?

Auf die CES in Las Vegas blickt jährlich die Welt – oder zumindest jeder, der ansatzweise an Technik interessiert ist. Denn hier werden Innovationen präsentiert und hier wird über das Leben von übermorgen philosophiert. Neben intelligenten Yogamatten, 8K-Monitoren und faltbaren Tablets gehört zu diesem Leben der Zukunft auch das Auto. Darum können Besucher seit einigen Jahren auch vermehrt namhafte Automobil-Riesen wie Daimler, BMW und Audi zwischen Robotern und Haushaltshelfern entdecken.

CES 2020 IAA und die Autos der Zukunft


Die Zukunft der Mobilität: Was wäre, wenn?

Dabei präsentieren sie inmitten dieser smarten Messe keineswegs das neue Modell XY, sondern futuristische Konzeptautos. Das sind keine Fahrzeuge, die in den nächsten Jahren (oder jemals) genauso auf unseren Straßen fahren werden – sie zeigen vielmehr, was mit modernen Technologien alles möglich ist. So werden Ideen für die Mobilität der Zukunft angestoßen – und ganz nebenbei versuchen die Automobilhersteller, sich inmitten der Tech-Giganten als zukunftsfähig und kreativ zu beweisen.

Besonderes Aufsehen erregte allerdings weder das selbstfahrende Konzeptauto von Mercedes (AVTR – ein futuristischer Wagen, der aussieht wie aus einem Videospiel entsprungen) noch das von Daimler (dessen größte Besonderheit: Fokus auf Nachhaltigkeit und recycelbare Einzelteile) – sondern das Fahrzeug von Sony. Das liegt nicht am Auto selbst, sondern an der Tatsache, dass es existiert. Bisher für Unterhaltungselektronik bekannt, trifft das Unternehmen den Kern der CES: Es geht darum, was alles möglich ist. „Was wäre, wenn?“ ist die Frage, die sich Entwickler hier stellen dürfen.

 

Doch was macht den Erfolg dieser Technik-Messe aus? Und was können IAA & Co von der CES lernen?

Zuerst einmal fällt auf: Mit 4 Tagen ist die CES eine ziemlich kurze Messe, verglichen mit Branchen-Größen wie der IAA (10 Tage) oder der Detroit Auto Show (14 Tage). Dementsprechend geringer fallen auch die Besucherzahlen aus: Die IAA verzeichnete 2019 560.000 Besucher, nach Las Vegas kamen hingegen nur geschätzte 175.000. Hier zeigt sich noch eine Besonderheit: Statt für Privatpersonen ist die CES rein auf geladene Fachbesucher und Pressevertreter ausgerichtet. Letztere machen mit rund 7.000 Besuchern ungefähr 4% der Kartenverkäufe aus.


CES-vs-IAA-in-Zahlen

 


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Journalisten, Blogger und Influencer berichten 24/7 über die Neuheiten und Branchen-News, die auf der CES präsentiert werden. Im Jahr 2019 erreichte diese Berichterstattung nach eigenen Angaben durchschnittlich 5,000 Tweets pro Stunde und die Instagram-Stories, in denen Besucher von der Messe berichteten, wurden über 1.2 Million Mal angesehen. So können zwar die wenigsten Technik-Fans direkt vor Ort sein, sich durch Social Media aber so fühlen, als wären sie es.

Automobil-Messen wie die IAA verlassen sich noch zu einem großen Teil auf Privatpersonen, die die Messehallen 10 Tage lang füllen. Außerdem wurde die Anziehungskraft von Vorträgen, Keynote-Speakern und Konferenzen viel zu lange unterschätzt. Messebesucher wollen nicht mehr nur schlendern und berieselt werden, sie möchten inspirierende Erfolgsgeschichten hören und sich weiterbilden. Und das Wichtigste: Sie möchten erleben.

Die IAA ist auf einem guten Weg, sich modernen, flexibler und offener zu gestalten. Daran können sich andere große Automobilmessen ein Beispiel nehmen: Das Erlebnis und der Lern-Faktor sind wichtiger als reine Produktschauen. In einer globalisierten, vernetzten Welt wird Zusammenarbeit und über-den-Tellerrand-denken wichtiger als monopolisiertes Können. Auf der CES geht es daher nicht um ein neues Modell oder eine einzelne Marke, sondern um die Mobilität der Zukunft.

 

Wie sieht die Zukunft der Messen aus? Mit dieser Frage haben wir uns in unserem White Paper "Die Messen der Zukunft - Zwischen Konzert, Event & Expo" beschäftigt. Jetzt lesen:

 

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