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Die Verweildauer bei Online-Events und Webinaren ist die Währung der Stunde. Denn anders als bei Vor-Ort-Veranstaltungen lauern im Internet überall Ablenkungen. Unser Storytelling-Experte Daniel Moj von Neyroo gibt 5 Tipps, wie Sie ein spannendes virtuelles Event zusammenstellen, das die Zuschauer bis zum Schluss sehen wollen.
Corona wirkte wie ein Flächenbrand: Unternehmen und Organisationen beklagen den Ausfall von Konferenzen, Meetings, Symposien und Messen und verlieren einen wichtigen „Marktplatz“ für das Marketing, den Vertrieb und die Kommunikation mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern.
Die Lösung suchen viele in virtuellen Messen, Web-Meetings, Online-Konferenzen und digitalen Events. Und dann landen stundenlange Streams von Vorträgen, Diskussionen und Powerpoint-Präsentationen im Netz. Aus mühsam erarbeiteten Registrierungen werden schnell frustrierte Zuschauer. Und vielversprechende Leads verwandeln sich mit einem Mausklick in Abbrüche. Die Verweildauer schrumpft auf wenige Minuten. Die Erkenntnis gewinnt an Raum: Bekannte Formen des Events funktionieren nicht mehr. „Wie gewöhnlich“ hat keine Zukunft. Gefragt sind Ideen, die Events auch dann zum Erlebnis machen, wenn Besucher nicht persönlich vor Ort sein können - und 5 Tipps für ein solches Event habe ich hier zusammengetragen:
1. Keep it short & sweet
Die nachhaltige und dauerhafte Bindung des Publikums setzt voraus, dass digitale Events einer klaren Inszenierung folgen. Lange und vor allem langatmige Passagen sollten vermieden werden, wenn Sie Wert auf eine lange Sehdauer legen. Vielmehr sind kurze Impulse und kompakte Vorträge der Schlüssel zum Erfolg. Eine geeignete Länge einzelner Sessions liegt etwa zwischen 20 und 30 Minuten. Aber spätestens nach 45 Minuten bietet es sich an, das Setting, die Form, die Protagonisten oder die Bühne zu wechseln.
Tipps für eine klare und knappe Inszenierung:
- kurze, kompakte Session zwischen 10 und 45 Minuten
- längere Sessions durch verschiedene inhaltliche Elemente auflockern, z. B. Interviews, Talks, Chat etc.
- immer nur ein Thema pro Session oder Konferenzteil
2. Spannung entsteht durch Inszenierung
Die stringente Inszenierung eines Events hilft dabei, Spannung zu erzeugen. Diese Konzept setzt auf die emotionale und zugleich informative Kraft des Storytellings: Geschichten schaffen Momente der Identifikation und Aufmerksamkeit. Das Publikum - also die User - lassen sich durch starke Bilder fesseln und sind dann bereit, Informationen und Fakten aufzunehmen. Digitales Storytelling schafft den dramaturgischen Rahmen. Eine stimmige Dramaturgie stärkt nicht nur die User Experience, den Customer Flow und das Engagement der Nutzer auf der digitalen Plattform, sondern sorgt vor allem für Spannung, Abwechslung und lange Verweildauer während des Streamings.
Für Spannung sorgen folgende Maßnahmen:
- eindeutiges Programm und eine übersichtliche Agenda
- klare, stringente Abläufe mit striktem Zeitplan und inhaltlichen Vorgaben für die Sessions
- Protagonisten (Vortragende) mit Identifikationspotenzial, wie Führungskräfte, Mitarbeiter, Prominente, Experten, Influencer
- Raum und Zeit für die Entfaltung der Geschichten
- Ansprache des Publikums durch Moderatoren und Gastgeber
- Pausen, die für Unterhaltung und Entertainment genutzt werden, wie z.B. DJ, Musiker, Künstler etc.
3. Erfolgreiche digitale Events setzen auf Überraschungen
Ungewöhnliche, mutige und provozierende Elementen steigern die Aufmerksamkeit des Publikums und binden die User an die Displays von Rechnern und Laptops. Digitale Events überwinden die Barrieren des Social Distancing und verwandeln echte, reale Momente in digitale Online-Erlebnisse. So entsteht spürbare Nähe und Emotion. Die Grenzen zwischen Information und Unterhaltung verschwimmen.
Programm-Ideen mit Überraschungs-Effekt:
- provokante Vorträge, z.B. von Wettbewerbern, Kritikern, Wissenschaftlern oder Influencern
- überraschende Session, z.B. Yoga, Konzerte, Gitarrenkurse oder Künstler-Workshops
- innovative Formate, z.B. Barcamps, Elevator Pitches, Werkstattgespräche
- unangekündigte Elemente, wie Umfragen, Spiele, Keynotes
4. Online-Vorteil nutzen: Lassen Sie Formen und Formate verschmelzen
Publikumsbindung und eine lange Sehdauer entstehen durch die Verschmelzung bekannter Konzepte, Methoden und Formen. Einige Beispiele: Online, digital, real, virtuell, live, on-demand … Video, Foto, Grafik, Musik und Text … Storytelling, Dramaturgie und Inszenierung … Bühne, Location und Raum … Interaktion, Dialog und Austausch. Nur in der Kombination aller Elemente können digitale Events ihr volle Wirkung entfalten.
Folgende Ideen können helfen, die Zuschauer nachhaltig an eine virtuelle Konferenz zu binden und die Verweildauer zu erhöhen:
- Mischung aus Live, Pre-recorded und On-demand Sessions
- Einsatz unterschiedlicher Medien, wie Livestreams, Videos und Filme, Animationen, Grafiken, Texte und Fotos
- Interaktion durch Chats, Live-Schalten, Umfragen, Polls
5. Auch ein virtuelles Event braucht eine Bühne
Die Aufmerksamkeit des Publikums und die Bereitschaft, sich aktiv an einer digitalen Konferenz, einem Meeting oder einem Symposium zu beteiligten steigt nachweislich signifikant, wenn neben dem virtuellen Raum auch eine reale, haptische und „spürbare“ Bühne in das Konzept integriert wird. Die Inszenierung von Rednern, Speakern und Experten verliert vor der Webcam oder als Avatar seine Wirkung. Auch die Greenbox oder das VR-Studio sind oft kraftlose und vor allem teure Alternativen. Die eigene Produktionshalle, die Filiale, das Foyer oder der Showroom eines Unternehmens sind oft die spannendsten Bühnen für eine digitale Konferenz.
Folgende Kriterien sollten bei der Entscheidung für die „Bühne“ eines digitalen Events berücksichtigt werden:
- ein authentischer, echter Raum, der die eigene Story stärkt und transportiert, wie z.B. die Produktionshalle, die Werkstatt, das Foyer, ein Konferenzsaal etc.
- Optimierungsmöglichkeiten des vorhandenen Raumes durch kreative Gestaltung, z.B. Messewände, Displays, Requisten, Pflanzen, Maschinen etc. (Hier finden Sie einfache Tipps zum Set-Design)
- ausreichend Platz für verschieden Sets und Sessions sowie separate Räume für die Technik (z.B. Bildregie und Streaming-Rechner)
- technische Zugänge zum Internet, eine stabile Anbindung und ausreichende Bandbreite für den Livestream
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