Persönlicher Kontakt im Minutentakt: Die Chancen von Guided Tours auf Messen

Experten-Leitfaden • Lesezeit: 2 Min.

Eine Menschentraube folgt im Gänseschritt und mit neugierigen Gesichtern einem Guide mit erhobenem Schild. „B2B Guided Tour“ steht darauf. Alle tragen Headsets, hören gespannt zu, nicken anerkennend. Solche Szenen sieht man immer häufiger in Messehallen. Doch bieten diese Guided Tours wirklich einen Mehrwert? Welche Vorteile bringen sie Besuchern und Ausstellern?

Guided Tours für Besucher: Ein roter Faden durch die Messehalle

Messen werden immer voller, lauter, bunter und dadurch vor allem: unübersichtlicher. Jeder Aussteller möchte den auffälligsten, interessantesten oder interaktivsten Messestand. Das erhöht zwar den Erlebnisfaktor für die Besucher, doch es zehrt auch an den Nerven. Denn die wirklich relevanten Aussteller zu entdecken, wird so zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Natürlich könnten sich Messebesucher im Vorhinein umfangreich informieren, Termine vereinbaren und recherchieren. Doch das kostet Zeit. Die praktische Lösung sind Guided Tours: Innerhalb von ein oder eineinhalb Stunden werden die relevantesten Aussteller zu einem bestimmten Themengebiet vorgestellt. Die Besucher werden zielsicher durch die vollen Messehallen gelotst und bekommen Informationen ganz ohne Umgebungslärm direkt auf die Headsets.

Die Anmeldung findet je nach Messeveranstalter schon im Vorfeld online statt oder ist auch noch vor Ort an speziellen Info-Schaltern oder via App möglich. Meist werden Guided Tours kostenlos angeboten. Dann ist allerdings eine rechtzeitige Anmeldung wichtig, um noch einen der begehrten Plätze zu ergattern.

Vorteile von Guided Tours für Aussteller

Fragt man Messeaussteller, was sie sich von einem Messebesuch wünschen, erhält man meist sehr ähnliche Antworten: Gute Gespräche, sowohl mit bestehenden Kunden als auch mit neuen Kontakten. Besonders im B2B-Bereich (aber bei Weitem nicht nur!) ist der persönliche Kontakt die wirkliche Währung. Doch diesen zu erreichen, ist gar nicht so leicht. Messetage sind lang, Besucher oft abgelenkt und persönliche Gespräche werden nach einigen Stunden auch anstrengend.

Wenn man als Aussteller allerdings Teil einer Guided Tour ist, werden interessierte Besucher nahezu auf dem Silbertablett serviert: Mehrmals pro Tag bietet sich Unternehmen die Gelegenheit, sich vor einer Gruppe zu präsentieren. Dabei erhalten Aussteller die einzigartige Möglichkeit, ihre Marke und ihr Produkt ausführlich und so gut wie möglich vorzustellen. Ganz ohne Ablenkungen und schwierige Einstiege.

Guided Tours als Marketing-Instrument für unbekannte Unternehmen

Auch für Unternehmen, die noch eher unbekannt sind oder die sich in einer neuen Branche etablieren wollen, sind Guided Tours ein Sprungbrett ins Scheinwerferlicht: Die Besucher nehmen das Unternehmen wahr und beschäftigen sich mit ihm. So sind Guided Tours ein effektives Marketing-Instrument. Einige Messen und Veranstalter bieten auch die Möglichkeit, im Anschluss an die Präsentation Giveaways und Informationsmaterialien zu verteilen.

Neben den regulären Touren für alle Messebesucher gibt es auch Sondertouren. Diese Special Guided Tours sind für eine bestimmte Besuchergruppe konzipiert und nicht öffentlich. Das können besondere Messegäste sein oder zum Beispiel Gruppen von Investoren, die auf der Suche sind nach vielversprechenden Start-Ups und jungen Unternehmen.

Fazit: Der Trend der Guided Tours auf Messen ist berechtigt und wird sich in Zukunft nur noch verstärken. Sowohl Aussteller als auch Besucher sparen durch sie im Optimalfall einiges an Zeit. Für Aussteller ist das Format als Marketing-Instrument nicht zu unterschätzen. Zusammen mit einer gelungenen Unternehmenspräsentation und einem modernen Messestand nutzen sie so alle Möglichkeiten aus, die ihnen Messen heutzutage bieten. Wichtig ist allerdings, dass Veranstalter auf ausgewogene und authentische Firmenpräsentationen Wert legen - und das ganze nicht zu reinen Werbeveranstaltungen ohne Mehrwert verkommen lassen.